Erasmus+ Austausch nach Barcelona
Geschrieben von Hannah Moers (10d) am Sonnabend, 9. März 2024
Sonntag, 9 Uhr: Um mich herum umarmen Eltern ihre Kinder, Reisetickets werden herumgereicht, die letzten Vorbereitungen getroffen. Zwei Stunden später sitzen wir im Flugzeug auf dem Weg nach Spanien.
Am 25.02.24 ging es für mich und einige andere Schüler:innen aus der 10. und 11. Klasse für eine Woche im Rahmen des Erasmus+ Projektes nach Barcelona, um gemeinsam mit unseren Austauschpartner:innen der Escola Pàlcam an einem Projekt mit dem Schwerpunkt „Invasive Arten“ zu arbeiten und die Stadt kennenzulernen.
Als wir um die Mittagszeit sicher gelandet waren und jeder sein Gepäck abgeholt hatte, erwartete uns zwar nicht der strahlende Sonnenschein, dafür aber unsere Austauschpartner:innen gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern, die uns herzlich in Empfang nahmen. Für den Rest des Nachmittags haben wir uns von Frau Hafemann und Frau von Seth, die die Reise dieses Jahr begleitet haben, verabschiedet und sind mit unseren Gastfamilien nach Hause gefahren.
Dann hieß es erst einmal auspacken, einander vertraut machen und die ersten Eindrücke von der Stadt erhalten, bevor wir uns alle am nächsten Morgen pünktlich um neun Uhr in einem Gemeinschaftraum unserer Partnerschule getroffen haben. Nach einem kurzen Einstieg und gegenseitigem Willkommen mit dem Rest der Gruppe, haben wir zunächst einen ausführlichen Rundgang durch die „Pàlcam“ erhalten. Im Gegensatz zu unserer Schule werden dort schon Kinder ab drei Jahren unterrichtet, was zu einer Gesamtanzahl von ca. 1600 Schülern und Schülerinnen führt. Dementsprechend groß ist das Gebäude und zudem noch ziemlich verwinkelt, weshalb wir uns als Gäste ohne die Hilfe der Spanier:innen erst am Ende der Zeit orientieren konnten.
Anschließend haben wir mit dem Projekt gestartet, was die Erstellung einer Kampagne zu unterschiedlichen, in Spanien sehr präsenten, invasiven Arten beinhaltete. In Gruppen haben wir uns im Laufe der Woche mit der Apfelschnecke, Zebramuschel und einigen anderen Tierarten beschäftigt und durch verschiedene Darstellungsformen (z.B. Flyer oder Instagram-Post) darauf aufmerksam gemacht, was man gegen die Ausbreitung dieser Tiere tun kann und wie man sie erkennt.
Fotos
Erasmus+ Koordination
Anja von Seth
In den nächsten Tagen haben wir dann zwischenzeitlich am Projekt gearbeitet, aber den Großteil unserer Zeit damit verbracht, Barcelonas vielfältige Architektur zu bestaunen und mit unseren Austauschpartner*innen die Stadt zu erkunden.
Am Dienstag ging es erst mit unserem Projekt weiter. Wir sind schon früh morgens mit dem Reisebus losgefahren, um uns das sogenannte Delta de l‘Ebre anzuschauen, das etwa zwei Stunden südlich von Barcelona entfernt liegt und sowohl für seine Reisfelder, als auch dafür bekannt ist, ein großes Vorkommen an eingewanderten Arten aufzuweisen. Leider hatten wir nicht die Möglichkeit, diese Tiere „in echt“ zu untersuchen, dafür haben wir aber interessante Fakten über die Geschichte des Deltas erfahren, die spanische Landschaft, das Meer und sogar Flamingos gesehen.
Am Mittwoch haben wir eine ausführliche Tour durch die Sagrada Familia erhalten, die wohl bekannteste Kirche Barcelonas und das Hauptwerk des katalanischen Baumeisters Antoni Gaudi. Die vielseitige Gestaltung mit ihren steinernen Säulen, die riesigen Bäumen ähneln, der Fassade, die den Leidensweg Jesus darstellt und den Fenstern, die auf der einen Seite rotes und gelbes und auf der anderen Seite blaues und grünes Licht erzeugen, hat uns alle beeindruckt.
Auch das Hospital Sant Pau, das wir uns am darauffolgenden Donnerstagmorgen angesehen haben, hat uns durch seine einzigartige Architektur überzeugt und wir haben auch hier viel Wissenswertes über die Geschichte des ehemaligen Krankenhauses erfahren. Anschließend sind wir den Rest des Tages durch die Innenstadt gelaufen, waren auf einem traditionellen Markt und haben die Sonne, die warmen Temperaturen und das spanische Essen genossen.
Am Abend fand dann noch der sogenannte „Catalan Evening“ in der Schule statt, wo jede Familie etwas zu essen für alle mitgebracht hat und wir so die Möglichkeit hatten, viele beliebte spanische Gerichte zu testen.
Nachdem wir am Freitag unsere international erarbeiteten Awareness Kampagnen zu den invasiven Arten präsentiert hatten, verbrachten wir zum Abschluss der Woche den Rest des Tages zur Freude aller am Strand. Es war schön warm und wir konnten kurzärmlig mit den anderen Volleyball spielen, essen und uns ausgiebig sonnen.
Den Samstag und Sonntagvormittag hatten wir schließlich zur freien Verfügung, um Zeit mit unseren Gastfamilien, die sich ausnahmslos die gesamte Woche um uns gekümmert und für uns gekocht haben, zu verbringen. Ich war mit meiner Austauschpartnerin Ona und ihren Eltern auf dem Berg Montjuīc, wo wir uns unter anderem das Stadion angeschaut haben, in dem 1992 die olympischen Spiele stattfanden. Auf dem Montjuīc gibt es tolle Parkanlagen, Gebäude und Museen und wir hatten einen schönen Ausblick auf ganz Barcelona.
Am letzten Abend haben sich einige von uns noch einen Straßenumzug mit Musik und Pferden angesehen und zum Schluss waren wir noch gemeinsam als Abschied in einem veganen Restaurant essen.
Am Sonntagabend sind wir sicher in Hamburg gelandet, mit zahlreichen tollen Erinnerungen der letzten Tage und Fotos, die wir unseren Familien zeigen wollten.
Die Woche in Barcelona war eine sprachliche und kulturelle Bereicherung. Wir konnten uns eine der schönsten Städte Europas ansehen, neue Menschen kennenlernen und nebenbei unsere Englischkenntnisse verbessern sowie viel Interessantes im historischen und biologischen Bereich lernen. Dementsprechend würde ich jedem einen Austausch empfehlen, da es eine Erfahrung fürs Leben ist.
Der Abschied fiel vielen von uns schwer, da die meistens ein gutes Verhältnis zu ihren Austauschpartner*innen und Gastfamilien aufgebaut hatten. Wir freuen uns alle sehr, wenn uns die Spanier:innen Ende April besuchen kommen.