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Erasmus+ Reise nach Stockholm, Oktober 2019

Erasmus+ Reise nach Stockholm, Oktober 2019

Geschrieben von Fiona Beese (Klasse 10) am Freitag, 01. November 2019

Als wir am Flughafen von Stockholm ankamen, war es für viele von uns das erste Mal, dass wir unsere Gastfamilie sahen und doch war das Verhältnis sofort sehr herzlich und wir fühlten uns wohl in unseren schwedischen Familien.

Auch Stockholm war für uns eine neue fremde Stadt, doch durch eine Stockholm- Rallye oder unsere abendliche Freizeit lernten wir schnell uns im komplizierten U-Bahn System der „Tunnelbanna“ zurechtzufinden, aber auch oberirdisch haben wir uns anhand markanter Merkmale auf den 14 Inseln, auf denen Stockholm erbaut wurde, orientieren können.

Am ersten Tag waren wir noch sehr in unseren Ländergruppen zusammen, aber wir lernten schnell, wie schön es war, sich mit den Schülern aus Stockholm, Barcelona oder Venedig auszutauschen und neue Freundschaften zu schließen. Als gemischte Gruppe war dann natürlich auch Englisch die 1. Sprache der Kommunikation und dies galt auch bald für Situationen (und das war eine echte Umstellung), wenn  nur deutschsprachige Schüler anwesend waren. 

Unsere Englischkünste mussten wir auch bei den zahlreichen wissenschaftlichen Vorträgen unter Beweis stellen. Dafür waren wir an der Universität in Stockholm oder im Sea Science Center und haben uns zusammen mit den Experten zu den Themen Überfischung, Verschmutzung, Urban Changing oder Klimawandel über interessante Forschungen und Erkenntnisse ausgetauscht.

Auch wenn wir durch diese Vorträge nicht nur das „Astrid Lindgren“ Schweden kennengelernt haben, so konnten wir an einem Tag aber doch noch durch Lönneberga und Bullerbü schlendern: Skansen, ein riesiges Freilichtmuseum, zeigt einem die schwedische Baukunst und die typischen weiß-roten Häuser, die wir alle schon mal gesehen hatten. Aus dem ganzen Land, von Lappland im hohen Norden, bis Malmö, an der Grenze zu Dänemark, konnte man hier die Unterschiede des schwedischen Stadt- und Landlebens über die Jahrhunderte live miterleben.

Ein definitives Highlight war unsere Übernachtung auf der Schäreninsel Utö, südlich von Stockholm. Mit der Fähre fuhren wir durch die Inselwelt des Stockholmer Schärengarten und hatten trotz 10 Grad Celsius ein Gefühl von Sommerferien. Die Insel erwartete uns hart und schroff und ein Regen peitschte durch die Luft. Obwohl das Wetter nicht so mitspielte, konnten wir es kaum erwarten mit den spanischen Schülern eine erste Erkundungstour zu machen. Abendessen gab es dann im alten „Fährhus“ und danach ging es noch einmal in eine spannende Projektarbeit, mit der wir bis tief in den Abend hinein beschäftigt waren. In der Jugendherberge schliefen wir mit einem wunderschönen Blick auf die Ostsee ein und wärmten uns von dem kalten Tag auf.

Ein richtiger Insulaner führte uns am nächsten Tag zu spannenden Orten und wir erfuhren viel über die Bedeutung des Bergbaus, der Fischerei und des Krieges für die Insel. Erfahrungen rund um das Inselleben machten die Berichte für uns lebendig und wir stellten fest, dass das Leben hier nicht nur aus Sommer, Sonne und Baden besteht, sondern auch harte Winter und Versorgungsknappheit eine Rolle spielen. Am Nachmittag ging es dann mit den Fahrrädern weiter, mit denen wir an kleinen Fischerhäusern und romantischen Buchten vorbeikamen und sogar kleine Robben, sich aus dem Meer recken, sahen.

Am nächsten Tag erwartete uns dann ein besonderes Highlight, welches wir schon auf dem Schulweg überall riechen konnten. Der „Tag der Kanelbullar“! Überall gab es Stände, die Zimtschnecken verschenkten, und wir überraschten Deutschen nahmen das leckere Gebäck gerne an.

Unser letzter Tag war sehr frei gestaltet und wir hatten verschiedenste Programmpunkte.

Eine Gruppe konnte in das berühmte VASA Museum gehen, in dem ein riesiges gesunkenes Schiff der königlichen Flotte ausgestellt und nahezu fahrtüchtig restauriert war.

Danach konnten wir noch an einer kleinen Schwedisch Stunde teilnehmen und lernten ein typisch schwedisches Lied „Helan gor“ und Grundlagen der Gesprächsführung kennen und stellten fest, dass es dem Deutschen in Vielem ähnlich ist. Am Abend erwartete uns noch etwas ganz Besonderes: Ein schwedischer Abend mit den verrücktesten Essensspezialitäten und traditionellen Festen, wie Mitsommer, Santa Lucia oder dem Hummertag. Freudig feierten wir, sangen Lieder und hatten Gemeinschaft mit unseren neugewonnenen Freunden. An den Abschied wollte noch niemand von uns denken. Witzige Tänze um den Mitsommerbaum ließ alle vergessen, dass Norddeutsche oft als kühl und distanziert gelten. Wir lernten wie man kleine Hummer isst und können nun den berühmten schwedischen Rucksack „Fjällraven Kanken“ richtig aussprechen.

Obwohl es nur eine Woche war, sind viele Freundschaften entstanden, die noch lange währen werden und Besuche in die anderen Städte wurden schon besprochen (Paula hat sogar anschließend im Zuge ihrer Studienreise gleich die Spanierinnen an ihrer Schule in Barcelona besucht). Der Abschied fiel schwer, doch irgendwann trennten wir uns, um noch einen letzten Abend mit unserer Gastfamilie zu verbringen, bis wir dann morgens gegen 5 Uhr zum Flughafen aufbrechen mussten.

Auch hier freuen wir uns auf ein Wiedersehen und hoffen, dass die meisten der Schweden uns mit dem Erasmusprojekt noch einmal in Hamburg besuchen werden.

Zusammenfassend können wir sagen, dass wir nicht nur viel über die Ostsee, das Wasser und unsere Umwelt gelernt haben, sondern auch Freundschaften geschlossen haben und uns sicher noch lange an diese 6 Tage erinnern werden.

Fotos:privat

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